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AutorenbildRalf Kraft, B. Sc. Physiotherapie

Barfußlaufen ist im Trend – Über Sinn und Unsinn der „Freifußkultur“ (FFK)



Ich gewinne manchmal den Eindruck, alle Welt entledigt sich Ihrer Schuhe. Das Barfußlaufen wird von vielen Seiten als das Heilmittel und der Schlüssel zu gesunden Füßen gepriesen. Ist es wirklich so einfach? Schuhe aus und ich bin gesund? Ich finde man sollte das ganze genau betrachten, deshalb habe ich mich in den folgenden Zeilen mit der „Freifußkultur“ auseinandergesetzt.

Weniger ist mehr: getreu diesem Motto gibt es mittlerweile zahlreiche Anbieter, die Barfußschuhe verkaufen. Jeder irgendwie ein bisschen anders. Alle haben gemein, dass Sie behaupten: barfuß ist besser. Nun ist es unbestritten, dass wenn der Fuß den Untergrund spürt, tasten kann, dass dann die Aktivität des Fußes besser funktioniert, jedoch kommt es auf den Untergrund an.





  • Bewegen wir uns auf asphaltiertem Belag, Beton, flachen Steinböden oder andere menschengemachten Untergründen, ist das Barfußgehen mit Vorsicht zu genießen, dass gilt auch, wenn wir Barfußschuhe tragen.


  • Jeder Fuß muss individuell betrachtet werden, um die Tauglichkeit für den „nackten Gang“ festzustellen. Nicht jeder Fuß kann in seiner Verfassung barfuß gehen. Fehlstellungen, Funktionseinschränkungen und Gelenkprobleme, können dazu führen, dass auf den Barfußgang lieber verzichtet werden sollte.


Die Dosis macht das Gift – auch beim Barfußgehen


Auch beim Barfußgehen gilt, starte langsam und gewöhne Deinen Körper an die neue Laufweise. Kleine Geh Einheiten werden dem Fuß helfen, sich an die neue Belastung zu gewöhnen. Sonst drohen Überlastungen und Beschwerden, bis hin zu Verletzungen. Bei bestimmten Krankheiten ist Vorsicht geboten. Diabetes und Polyneuropathie, gehen oft mit Missempfindungen einher, damit ist der Schutz vor Überbelastungen reduziert.

Bei Diabetikern ist häufig das Schmerzempfinden gestört. Wenn sie Verletzungen an den Füßen nicht gleich bemerken, kann es zu Infektionen kommen.

Gut fürs Barfußgehen sind weiche Böden. Strand-Spaziergänge ohne Schuhe sind ein guter Einstieg, da Sandboden nachgibt. Auch weiche Wald- und Wiesenwege bieten einen federnden Untergrund, der die Muskulatur sanft kräftigt.


Auf Fußböden und anderem harten nicht federnden Untergründen empfehle ich das langandauernde Barfußlaufen und Gehen nicht.

Generell gilt. In unserem Alltag sollten wir nur zeitweise Barfußgehen und auf die Untergründe achten.





Barfuß – Der richtige Laufstil


Beim barfuß Gehen solltest Du einen natürlichen Gang annehmen. Folgendes solltest Du beachten:

  • Trete mit den Fußspitzen (Vorfuß) zuerst auf

  • Rolle den Fuß bis zum Mittelfuß ab

  • Das Knie gibt elastisch bei jedem Schritt etwas nach

  • Die Beinmuskulatur sollte locker und nicht zu angespannt sein

Beratung ist sinnvoll.


Bei einem Knickfuß zum Beispiel kann intensives Laufen ohne stützendes Fußbett Schmerzen auslösen und die Fehlstellung verstärken. Auch bei Arthrose in den Zehen kann die gesteigerte Bewegung die Schmerzen vergrößern. Wir können beraten, wenn sich die Frage stellt, ob für Dich das Barfußgehen sinnvoll ist. Jeder sollte sich hierzu eine differenzierte Meinung einholen.

Ist Dein Fuß fit genug fürs Barfußgehen?

Du kannst gleich hier einen Termin bei einem persönlichen Berater vereinbaren.

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